Warum hat der Gleitzusatz nicht funktioniert?

Additivhersteller und Kunststoffverarbeiter wissen, dass Polymerfolien einen hohen Reibungskoeffizienten (0,5–0,6) haben. Dies führt zu Problemen bei der Verwendung von Folien auf Verpackungsanlagen. Der Film bewegt sich ungleichmäßig, erwärmt sich durch Reibung und verliert seine Geometrie. Dies kann zum Bruch der Folie führen.

Um die Gleiteigenschaften der Folie zu verbessern, wird bei der Herstellung ein Gleitadditiv eingebracht (in der Regel handelt es sich bei den Wirkstoffen um Oleamid und Erucamid). Nach der Folienextrusion wandert das Additiv an die Oberfläche und bildet dort eine Gleitschicht, wodurch der Reibungskoeffizient deutlich reduziert und die Gleiteigenschaften der Folie verbessert werden.

Für den Kunden war es wichtig, einen stabilen Reibungskoeffizienten zu erreichen, da dieser die Funktion der Verpackungsanlage beeinflusst. Außerdem war geplant, den Film in Zukunft zu bedrucken. Diese Faktoren mussten bei der Auswahl des Masterbatches und der Rezeptur berücksichtigt werden.

Fehlender Gleitzusatz	Überschüssiges Gleitadditiv
Führt zur Erwärmung und Erweichung des Films, zu seiner Dehnung und zum Bruch	• verschlechtert das Aufwickeln der Rolle (es entsteht ein Teleskopeffekt) • verschlechtert die Schweißeigenschaften der Folie • beeinträchtigt den Druck (verringert die Lackhaftung auf der Folienoberfläche)

Oleamid hat eine hohe Migrationsgeschwindigkeit und beginnt fast unmittelbar nach der Folienextrusion zu wirken (70–80 % Schlupf werden nach 30 Minuten erreicht), obwohl der maximale Schlupf nach 24 Stunden auftritt.

Die Gleitwirkung von Erucamid tritt 4–6 Stunden nach der Filmproduktion ein. Das maximale Gleiten erfolgt nach 72–96 Stunden.

Wenn es darum geht, festzustellen, ob ein Zusatzstoff vorzeitig auf eine Oberfläche gewandert ist, können mehrere Bereiche überprüft werden:

• Überprüfen Sie das Rezept

• Klärung der Parameter der Rohstoffe

• Polymertyp (je höher die Dichte, desto langsamer die Migration)

• Erucamidgehalt in der Schicht

• Vorhandensein von Antiblock- und Kreidezusätzen in der Schicht

• Vorhandensein polarer Polymere in angrenzenden Schichten (EVA, PA, EVOH oder Klebstoff, die einen Teil des Gleitadditivs anziehen)

• Vorhandensein anderer migrierender Additive (Antistatik, Antibeschlag), die um Platz auf der Folienoberfläche konkurrieren.

• Lagerstandards, Temperatur und Luftfeuchtigkeit prüfen, da die Additive sonst möglicherweise nicht wirksam wirken

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